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„Gemeinde Eschlkam blüht – leben und leben lassen“
Bürgerinitiative gegen Artensterben – für Bienen, Mensch und Natur
Der Start des Projektes im Frühjahr 2018
„Die Lage ist so dramatisch, dass sie der Politik allein nicht mehr überlassen werden kann. Jetzt sind die Bürger selbst gefordert“, so Bürgermeister Sepp Kammermeier von der Marktgemeinde Eschlkam zum Thema Bienensterben.
Weil ohne Insekten das gesamte Ökosystem zusammenbricht und seit 1989 die Masse der Insekten in Deutschland um drei Viertel zurückgegangen ist, verfolgen die Marktgemeinde und der Obst- und Gartenbauverein Eschlkam ein gemeinsames Ziel: Sie wollen im eigenen Umfeld das katastrophale Insektensterben bekämpfen. Insekten bilden als artenreichste Tiergruppe das Fundament eines gesunden Ökosystems. Sie sind nicht nur die wichtigsten Pflanzenbestäuber, sondern regulieren auch Schädlinge und dienen anderen Arten als Futter.
Angesichts der Tatsache, dass weltweit schon viele Insektenarten verschwunden sind, genügen ständiges Lamentieren und bloße Schuldzuweisungen nicht mehr. Koordiniertes Handeln ist erforderlich, so die Meinung der Initiatoren. In einem Weckruf fordert deshalb die Gemeinde Eschlkam ihre Bürger und die breite Öffentlichkeit zum Handeln auf.
Die Marktgemeinde und der Obst- und Gartenbauvereins schaffen, in Zusammenarbeit mit den Bürgern, im gesamten Gemeindegebiet Schutz- und Zufluchtsräume für Insekten. Dabei sehen sie sich als eine Bürgerinitiative der besonderen Art.
Die Umsetzung des Projektes im gesamten Gemeindegebiet
Das Projekt sieht vor, innerhalb aller Gemeindeteile „Blühflächen“ entstehen zu lassen, welche als ökologische Nischen künftig allen Insekten und Kleintieren als Lebensraum zur Verfügung stehen. So erhalten viele bedrohte Kleintierarten, Bienen, Schmetterlinge, sonstige Insekten, Vögel und Igel neue und unberührte Zufluchtsbereiche. Zudem erleichtert eine extensive Nutzung der beanspruchten Liegenschaften dem Eigentümer die Pflege.
Unterstützung findet die Bürgerinitiative bei Renate Mühlbauer vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege.
Es ist das erklärte Ziel aller Beteiligten, auf kommunaler Ebene in einem Pilotprojekt ökologisch neue Wege zu beschreiten. Die Artenvielfalt ist zu erhalten, Bienen, andere Insekten, Igel und Vögel sind zu schützen - kurz, die hohe Lebensqualität der Marktgemeinde wird für kommende Generationen zu bewahren.
Für das Projekt konnte auch der Eschlkamer Künstler Alexander Costa gewonnen werden. Er hat eine „Werbetafel“ geschaffen, in welcher das auf den Kopf gestellte Wappen der Marktgemeinde eine Blume darstellt. Diese Tafel stellen die Grundstückseigentümer auf ihren Blühflächen auf.
Die geschaffenen Schutzräume bilden für sich genommen ökologische Inseln, über das Gemeindegebiet hinweg in ihrer Gesamtheit ein Netz zum Erhalt der gefährdeten Arten. Voraussetzung ist das Bereitstellen kleinerer und größerer Flächen durch Privatpersonen und der Gemeinde, wobei einige Quadratmeter schon genügen.
Besonders gut eignen sich ungenutzte Bauplätze, ein schlecht zu bewirtschaftender Flächenzuschnitt, nahrungsarme Böden oder sterile Rasenflächen.
Erfreulich ist das Interesse der Bürger an der Aktion „Eschlkam blüht – leben und leben lassen“. Schon über 50 Privatleute hatten bereits im ersten Jahr Blühflächen angelegt.
Es wird weiterhin auf das Projekt aufmerksam gemacht:
In der zweiten Fotoausstellung der Eschlkamer Fotografen wurden Bilder ausgestellt, die das Anliegen der Bürgerinitiative bildlich darstellen.
Um dem Bewahren der Artenvielfalt öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen, wurden und werden im Waldschmidtsaal des Rathauses Gemäldeausstellungen zu diesem Thema organisiert. Aussteller sind der Eschlkamer Künstler Alexander Costa und der bekannte tschechische Maler Vaclav Sika.